Geoforschungszentrum in Potsdam - Drohnen gewinnen bei Erforschung der Erde an Bedeutung

Do 16.05.24 | 14:58 Uhr
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Vorführung bei der Drohnenshow Geoforschungszentrum Potsdam.(Quelle:rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.05.2024 | Nachrichten | Bild: rbb

Drohnen sollen künftig Einkäufe liefern und im Kampf gegen Waldbrände helfen. Auch für die Erforschung der Erde werden die Fluggeräte immer wichtiger. Wissenschaftler erfassen damit zum Beispiel Vulkanereignisse und Treibhausgas-Emission.

Fotos aus der Luft, Videos aus der Verfolgerperspektive - viele Menschen nutzen Drohnen mittlerweile privat. Die wendigen Fluggeräte werden aber auch für die Forschung immer wichtiger - das Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam beispielsweise hat in den vergangenen fünf Jahren systematisch über drei Millionen Euro in die Drohnentechnik investiert.

Am Dienstag wurde die aufgerüstete GFZ-Drohnenflotte auf dem Potsdamer Telegrafenberg vorgestellt. Es summte und surrte überall - eine Drohne stand beharrlich in der Luft, eine andere segelte gleichmäßig Richtung Sonne. Dabei machte Martin Herold im Gespräch mit dem rbb deutlich, dass die Fluggeräte wichtig sind, um die Erde noch genauer zu beobachten. Herold ist am GFZ der Leiter der Sektion Fernerkundung und Geoinformatik.

Vulkane werden mit Drohnen untersucht

Mithilfe der Drohnen können aus der Luft demnach effizienter und einfacher zum Beispiel Pflanzenwuchs, Treibhausgase, Wasserverteilung oder sogar Vulkane untersucht werden. "Unsere Radardrohne ist in Island, um dort die aktuellen Vulkanereignisse zu erfassen", berichtete Herold: "Die FLUX-Drohne ist für das Kohlenstoffmonitoring – damit messen wir Treibhausgas-Emission in wiedervernässten Feuchtgebieten wie Mooren." Auch detaillierte Landoberflächenstrukturen können mit Drohnen gescannt werden.

Die für die Wissenschaft wichtigen Sensoren seien in den vergangenen Jahren deutlich kleiner geworden, so Herold. Daher können sie nun auch an Drohnen geflogen werden: "Die Drohnen können wir mit dem richtigen Training und den richtigen Leuten selbst fliegen, früher waren wir auf Flugzeuge und andere Sensortechniken angewiesen – da hatten wir keine große Kontrolle drüber."

Die größte Drohne der Potsdamer Erdsystemforscher mit seinen sechs Rotoren kann ein Gewicht bis zu 20 Kilogramm tragen. Im Rahmen anderer Projekte seien eher Mini-Drohnen im Einsatz, sagte Herold weiter. "Das kommt immer auf das Einsatzgebiet an und auf das Gewicht der Sensorik."

Drohnen werden vielseitig eingesetzt

"Wir wollen von der sich schnell entwickelnden Technologie wissenschaftlich profitieren und kritische Erdoberflächenprozesse mit mehr Detail und Genauigkeit erfassen", konkretisierte der Erdsystemforscher. Das Deutsche Geoforschungszentrum ist das nationale Zentrum für die Erforschung der festen Erde. Es wurde 1992 gegründet.

Drohnen werden mittlerweile vielseitig eingesetzt: In Berlin sollen künftig 13 Krankenhäuser per Drohne mit dem Zentrallabor verbunden werden, in Wusterhausen/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) sollen ab Juni Einkaufsdrohnen unterwegs sein. Auch Laubgehölz-Samen werden schon mithilfe der Fluggeräte verteilt. In der Lausitz sollen sie künftig bei Badeunfällen Leben retten.

In Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) wird an einem Löschdrohnenschwarm gearbeitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.05.2024, 12:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Drohnen gibts wie Sand am Meer.

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